Das Heiligtum Notre-Dame de Lourdes empfängt -post-mortem- die offizielle Verkündung des 71. Wunders von Lourdes durch Erzbischof Malcolm McMahon, Erzbischof von Liverpool. Es handelt sich um die Heilung von John Jack Traynor, der im Ersten Weltkrieg schwer verwundet wurde und 1923 in Lourdes anlässlich der ersten Pilgerreise der Diözese Liverpool geheilt wurde.
Der Soldat, der 1923 auf wundersame Weise von Kriegsverletzungen geheilt wurde.
Er wurde 1883 in Liverpool als Sohn einer irischen Mutter geboren und trat zu Beginn des Ersten Weltkriegs in die Royal Navy ein. Am 8. Oktober 1914 wurde er zunächst in der Nähe von Antwerpen (Belgien) verwundet und am 8. Mai 1915 in der Schlacht von Gallipoli (heute Türkei) von Maschinengewehrfeuer schwer getroffen. Zahlreiche Operationen schlugen fehl. Er verlor den Gebrauch seines rechten Armes, lehnte aber eine Amputation ab und litt unter starken epileptischen Anfällen. Im Jahr 1920 versuchte ein Chirurg aus Liverpool, die Epilepsie durch einen Trepanations Schnitt (Operation am Schädelknochen) zu heilen, was zu einer teilweisen Lähmung beider Beine führte. Sein Zustand war so schlecht, dass er im Frühsommer 1923 „in das Hospiz der Unheilbaren überwiesen wurde, in das er am 24. Juli 1923 eintreten sollte“ (Heilungsprotokoll des Büros zur Feststellung medizinischer Befunde (Bureau des Constatations Médicales), unterzeichnet von seinem Vorsitzenden, Dr. Auguste Vallet, 2. Oktober 1926).
Im Juli 1923 reiste er nach Lourdes anlässlich der ersten Diözesanwallfahrt der Erzdiözese Liverpool zum Heiligtum. Er wurde am 25. Juli geheilt, nachdem er in den Bädern des Heiligtums untergetaucht wurde und danach an der eucharistischen Prozession und Kranken-Segnung teilgenommen hatte. Am selben Tag stellten die Ärzte, die die Wallfahrt begleiteten, seinen Zustand fest. Er verlässt Lourdes am nächsten Tag.
Am 7. Juli 1926 begab er sich zum Bureau des Constatations Médicales, um seine Genesung zu bekunden.
John Traynor kehrte bis 1939 jedes Jahr als Krankenträger nach Lourdes zurück. Er ist Mitglied der Hospitalité „Liverpool Brancardier Association“. In Großbritannien hieß es, er sei der erste britische Katholik, der in Lourdes geheilt wurde. Er starb am 8. Dezember 1943 an einer gänzlich anderen Krankheit.
Die offizielle Anerkennung seiner Heilung durch die Kirche erfolgte erst im Jahr 2024.
Das Heilungswunder wird ein Jahrhundert nach seiner Heilung verkündet.
Chronologie des Verfahrens zur Anerkennung des Wunders von John Traynor
1923, 25. Juli: Heilung von John Traynor.
1926, 7. Juli: Eingetragene Heilungserklärung im Bureau des Constatations Médicales de Lourdes (Nr. 26014).
1926, 2. Oktober: Das Bureau des Constatations Médicales de Lourdes erkannte die Heilung als unerklärlich nach dem Stand der Wissenschaft an und leitete den Fall wahrscheinlich an die Diözese von Liverpool weiter.
1926, 26. Dezember: Veröffentlichung des Berichts über das medizinische Gutachten im Journal de la Grotte (offizielles Organ des Heiligtums). Dann in der Zeitschrift Les Annales (Februar-März 1927).
2024: Einsetzung einer kanonischen Kommission durch die Diözese Liverpool.
2024, 8. Dezember: Offizielle Verkündung des Wunders durch den Erzbischof von Liverpool.