Carlo Acutis wird am Sonntag, den 27. April 2025, während des Heiligen Jahres am Jubeltag der Jugendlichen, der vom 25. bis 27. April in Rom stattfindet, heiliggesprochen. Dieser erste Heilige des Jahrtausends, der auch als „Jesus Nerd“ oder „Cyber-Apostel“ bezeichnet wurde, verstarb im Jahr 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie. Sein kurzes Leben war ganz auf Gott und seine Mitmenschen ausgerichtet.
Die Heiligsprechung findet im gleichen Jahr statt wie der hundertste Jahrestag der Seligsprechung der heiligen Bernadette Soubirous, der am 14. Juni 2025 begangen wird. Bernadette wurde 1844 in Lourdes geboren und ist dafür bekannt, dass sie 1858 die Erscheinungen der Jungfrau Maria bezeugte. Sie lebte danach im Kloster Saint-Gildard in Nevers und verstarb dort im Jahr 1879. Ihr Leichnam ruht nun in einem gläsernen Schrein, der im Heiligtum Sainte-Bernadette in Nevers zu sehen ist, und zieht jedes Jahr viele Pilger an.
Beide haben bereits in ihrer Jugend einen intensiven Glauben ausgeübt und die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel genutzt, um ihren Glauben zu bezeugen. Bernadette hat durch ihre Einfachheit und Bescheidenheit die Botschaft der Jungfrau Maria in die ganze Welt hinausgetragen. Carlo hingegen nutzte die modernen Technologien, um die christliche Botschaft in globalem Umfang zu verbreiten. Ihre Leben veranschaulichen, wie der Glaube unabhängig von der jeweiligen Zeit und den verfügbaren Ressourcen gelebt und mit anderen geteilt werden kann.
Ein Dürsten nach der Eucharistie von Kindheit an
Bernadette Soubirous, trotz ihrer schwachen Gesundheit und mangelnder religiöser Schulbildung, hatte ein großes Verlangen nach Gott. Lange musste sie auf ihre Erstkommunion warten, die sie schließlich im Alter von 14 Jahren empfing. Sie bezeichnete es als einen der schönsten Tage ihres Lebens. Die Eucharistie war für sie ein Moment tiefer Vertrautheit mit Christus, den sie liebevoll „mein guter Jesus“ nannte. Als sie bei den Barmherzigen Schwestern in Nevers eintrat, hat sie ihren Glauben diskret und leidend gelebt und blieb der täglichen Eucharisitefeier treu.
In Lourdes nimmt die Eucharistie einen zentralen Platz ein. Jeden Tag nehmen Tausende von Pilgern an der Heiligen Messe teil, beten das Allerheiligste an und empfangen die Heilige Kommunion – manchmal nach Jahren der Entfremdung oder des Zweifels. Einer der eindringlichsten Momente ist die Segnung der Kranken mit dem Allerheiligsten, bei der sich Stille, Glaube und Hoffnung miteinander in einer tief betenden Atmosphäre vermischen. Die Eucharistie wird zu dem, was sie wirklich ist: Kraftquelle im Leiden, Nahrung auf dem Weg und Ort der Begegnung mit dem gegenwärtigen Christus.



Bernadette konnte wegen ihrer Krankheit in ihren letzten Lebensjahren oft nicht an der Eucharistiefeier teilnehmen, aber sie liebte es, Anteil an allen Heiligen Messen zu haben, die in der auf der ganzen Welt gefeiert wurden.
Bernadette vollzog die Teilnahme an der Eucharistie in Demut, Leiden und Stille, als eine Art Opfergabe. Durch ihre Schlichtheit und Unaufdringlichkeit erinnert uns Bernadette daran, dass die Eucharistie ein Geheimnis der Liebe ist, das in der Stille und im Glauben vollzogen wird und den Demütigen zugänglich ist.
Carlo Acutis empfing die Erstkommunion im Alter von sieben Jahren, ein Privileg, das ihm aufgrund seiner spirituellen Reife gewährt wurde. Von da an nahm er jeden Tag an der Heiligen Messe teil und verbrachte jeden Tag Zeit in der eucharistischen Anbetung. Er sagte immer: „ Die Eucharistie ist meine Autobahn zum Himmel“. Carlo, obwohl er als Jugendlicher in einer hypervernetzten Welt lebte, zeigte einen außergewöhnlichen eucharistischen Eifer. Er stellte sein Computertalent in den Dienst Christi, indem er eine virtuelle Ausstellung über eucharistische Wunder auf der ganzen Welt erstellte, in der Hoffnung, dass andere Menschen entdecken können, wie sehr Jesus in der geweihten Hostie wirklich innewohnt.
Carlo erlebte die Eucharistie als eine Quelle der Freude, Kraft und Mission, mit einem Geist, der auf die Evangelisierung ausgerichtet war. Sein missionarischer Eifer und seine Verwendung moderner Hilfsmittel zeigen uns, dass die Eucharistie das Herz eines jungen und kreativen Apostolats sein kann, das in der Tradition verwurzelt ist, aber in die Zukunft blickt.
„Die Eucharistie ist die Autobahn zum Himmel … Je öfter wir kommunizieren, desto ähnlicher werden wir Jesus und schon auf dieser Erde werden wir einen Vorgeschmack auf das Paradies haben.“ Carlo Acutis
Um die Heilige Messe zur Heiligsprechung von Carlo Acutis auf dem Petersplatz am Sonntag, den 25. April um 10:00 Uhr live zu verfolgen, klicken Sie bitte HIER.
